Essen verschwenden ist Mist
Essen verschwenden ist Mist: MUTTER ERDE im Zeichen der Essensrettung!
2016 drehte sich bei MUTTER ERDE alles um Lebensmittelverschwendung und wie man diese verhindern kann. Rund ein Drittel der Lebensmittel oder 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr werden weltweit entlang der Wertschöpfungskette weggeworfen. Legt man die EU-Schätzung von 180 Kilogramm pro Einwohner/in und Jahr auf Österreich um, so sind das 150 vollbeladene Sattelschlepper voll Lebensmittel, die verloren gehen – jeden Tag. Das hat massive Auswirkungen auf die Umwelt.
Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen und Wege aufzuzeigen, wie wir dieses Problem gemeinsam in den Griff bekommen können, widmete sich MUTTER ERDE 2016 diesem wichtigen Thema.
Das war MUTTER ERDE 2016
Allein die zahlreichen TV-Sendungen während der ORF-Schwerpunktwoche, die das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln, erreichten insgesamt 3,9 Millionen Menschen – mit in Summe 320 Beiträgen. Meistgesehene Sendungen waren die „Am Schauplatz“-Folge „Zu viel des guten“ sowie die kritischen Beiträge zu Lebensmittelverschwendung und ihren Ursachen in „heute konkret“. Auch das ORF-Radio trug zur Präsenz des Themas bei, insbesondere begeisterte Ö3 mit seinen Beiträgen zur Team Österreich Tafel – ein vom ORF initiiertes Tafel-Projekt.
Viele Menschen erreicht
Wir haben die ÖsterreicherInnen befragt, wie sie den Schwerpunkt wahrgenommen haben. Das Ergebnis war verblüffend: 88 Prozent der Menschen haben das Thema wahrgenommen. Am meisten sind die Bilder der weggeworfenen Lebensmittel hängen geblieben. Was Hoffnung gibt: Sieben von zehn Befragten gaben an, sich in Zukunft verstärkt zu bemühen, Lebensmittelabfälle im Haushalt zu vermeiden.
Erste Erfolge
Im Rahmen des Schwerpunkts wurden erstmals Gesamtzahlen zu Lebensmittelverschwendung in Österreich publiziert sowie erste Zahlen zu Lebensmittelverschwendung in der Landwirtschaft. MUTTER ERDE wurde für „Essen Verschwenden ist Mist“ mit dem VIKTUALIA Sonderpreis 2016 ausgezeichnet.
Die Partner 2016
MUTTER ERDE-Partner 2016 waren die Kronen Zeitung, easybank und Tchibo/Eduscho.
Der Schwerpunkt 2016 wurde ausserdem durch die Partner-NGOs von MUTTER ERDE sowie durch das Umweltbundesamt, die Wiener Tafel, die österreichischen Foodcoops sowie die Initiative „United against Waste“ tatkräftig unterstützt.
MUTTER ERDE dankt allen Partnern.
Tipps für Essensretter
- Essen lieben. Hochwertiges bevorzugen und Lebensmittel respektvoll behandeln. Teilen ist viel besser als Wegwerfen.
- Erst planen, dann einkaufen.
- Gemüse mag es kalt. Nur Melanzani, Tomate, Kartoffel und Kürbis nicht.
- Äpfel und Tomaten lieber allein lagern – beide nicht in der Nähe von anderem Gemüse und Obst.
- Bei Obst gilt: Heimisches kühl und Exoten warm lagern.
- Was zu viel ist (durch Tiefkühlen) haltbar machen.
- Was vom Kochen übrig bleibt für den nächsten Tag behalten. Restekochen liegt im Trend und spart Kochzeit.
- Das Mindesthaltbarkeitsdatum ignorieren – wer bringt den Fernseher zum Schrottplatz nur weil die Garantie ausläuft. Stattdessen den Augen, der Nase und dem Geschmackssinn vertrauen.
- Im Restaurant die Reste einpacken lassen. Am Buffet nach Tafelboxen fragen und ungeniert die Buffetreste mitnehmen.
- In der Kantine nach kleinen Portionen fragen und Beilagen nach Gusto auswählen. Lassen Sie sich Salat, Brot und Butter nicht servieren, wenn Sie nicht davon essen wollen.
Lebensmitteldatenbank – Tipps zu Lebensmitteln
Verein feld – Projekt 2.0
Der Verein „feld – Nutzung vom Ungenutzten“ hat sich zum Ziel gesetzt, ungenutzte Ressourcen gemeinsam zu nutzen und zurück in den Kreislauf zu holen. Konkret arbeitet feld mit LandwirtInnen der Region und übernimmt Gemüse, das ansonsten nicht verkauft werden könnte. Aus „hässlichen Karotten“ und zu kleinen Kartoffeln wird gemeinsam Suppe gekocht und verkauft. MUTTER ERDE unterstützt den Verein dabei, auch junge Menschen ins Projekt zu integrieren indem mit Schulklassen gearbeitet wird. Ziel ist, den jungen Menschen den Wert der Lebensmittel zu vermitteln.
Im Rahmen des Projektes 2.0 werden Unterlagen beziehungsweise Exkursionen und Projektstunden für Kinder und Jugendliche ausgearbeitet und umgesetzt. Diese sollen den nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang mit regionalen sowie saisonalen Lebensmitteln fördern. Den wesentlichen Teil des Projektes stellen die praktischen Exkursionen und Projektstunden dar, die vorerst in Tirol umgesetzt werden. Unterstützend werden Unterlagen erstellt, die sowohl bei der Umsetzung direkt am Feld, in der Küche oder in der Schulklasse eingesetzt werden, als auch für andere Initiativen und PädagogInnen zur Verfügung stehen.
Langzeittest Mindesthaltbarkeitsdatum
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat acht Lebensmittel – und zwar Käse, Eier, Salami, Joghurt, Sojajoghurt, Tofu, veganen Brotaufstrich und verpackten Kuchen – beim Labor der Lebensmittelversuchsanstalt (LVA) auf ihre Haltbarkeit testen lassen. Dafür wurden die Lebensmittel unter den auf der Verpackung empfohlenen Bedingungen gelagert (je nach Produkt bei Raumtemperatur oder gekühlt bei 7-10°C). Zwei Wochen nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) wurden die Proben zum ersten Mal mikrobiologisch und sensorisch (Aussehen, Geruch und Geschmack) untersucht. Weitere Tests folgten im zweiwöchigen Rhythmus. Am Tag 84 sind Joghurt, Sojajoghurt und Tofu noch einwandfrei. Alle Produkte mit Ausnahme des Aufstrichs waren deutlich über das MHD haltbar.
Ziel des Projektes ist zu zeigen, dass die MHD-Angaben nichts mit dem tatsächlichen Verderben von Lebensmitteln zu tun haben.