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Es geht auch anders

Schau, wo dein Essen herkommt!

Die Formel für eine nachhaltigere und obendrein gesündere Ernährung lautet: mehr auf Saisonalität und Regionalität zu achten; wo immer möglich, Produkte aus biologischer Landwirtschaft zu konsumieren; und obendrein weniger Fleisch zu essen. Das geht am besten mit möglichst viel Selbstgekochtem und Lebensmitteln, die vorab möglichst wenig verarbeitet wurden.

Regionalität/Saisonalität – alleine zu wenig

Regional erzeugte Produkte sind insofern gut, als nur kurze Transportwege notwendig sind und Wirtschaftskreisläufe in der Region gestärkt werden. Doch Regionalität ist nicht notwendigerweise ein Beleg für nachhaltige Erzeugung. Auch intensiv erzeugtes Gemüse aus dem beheizten Glashaus oder das Masthuhn, das niemals den freiem Himmel gesehen hat, kann regionaler Herkunft sein.

Ähnliches gilt für saisonale Produkte. Die wachsen zwar in der Regel nicht im Treibhaus heran, aber Saisonalität sagt nichts darüber aus, wieviel Chemie eingesetzt wurde oder ob durch Monokulturen der Artenvielfalt geschadet wurde.

Ein Beispiel, um die Problematik der „Regionalität“ zu veranschaulichen, sind Tomaten: Betrachtet man nur den CO2 Fußabdruck, so schneiden spanische Tomaten 3- bis 4-mal besser ab als österreichische Tomaten aus dem beheizten Glashaus. Wenn man bedenkt, dass österreichische Tomaten heutzutage meist nicht in Erde wachsen sondern mit Nährlösungen großgezogen werden, ist das gute Gefühl der Regionalität gar nicht mehr so gut. Sichergehen kann man bei Bio-Produkten, da ist „Erde“ Pflicht. Insgesamt ist die Tomate ein gutes Beispiel dafür, dass Regionalität allein als Nachhaltigkeitsindikator nicht viel aussagt.

Auf Lebensmittel, die per Flugzeug ankommen, sollte weitgehend verzichtet werden. Pro Kilogramm Lebensmittel entstehen bei einem Flugtransport bis zu 170-mal so viele klimaschädliche Emissionen wie bei einem Schiffstransport.

Zusammengefasst bedeutet das, dass sowohl Regionalität als auch Saisonalität wünschenswert sind. Für sich allein sagt aber keiner der Begriffe aus, dass man beim Kauf aus ökologischer Sicht wirklich das Richtige tut.

Bio als einzig geprüfter Standard mit Nachhaltigkeitsmehrwert

Der ökologische Landbau ist nach wie vor das einzige Landnutzungssystem mit gesetzlich klar definierten Richtlinien für die gesamte Pflanzenproduktion, Tierhaltung und Verarbeitung der Produkte. Die obligatorischen jährlichen Kontrollen aller Biobetriebe gewährleisten eine hohe Transparenz hinsichtlich der Bewirtschaftung und garantieren die Einhaltung der EU- und zusätzlich der Verbandsrichtlinien.

Der Verzicht auf mineralische Stickstoffdüngemittel und auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verringert Umweltbelastungen. Durch die flächengebundene, tiergemäße Tierhaltung erfüllt der ökologische Landbau außerdem höhere Tierschutzstandards. Allerdings gibt es auch im Bio-Bereich Probleme, etwa beim Tierwohl: so ist die Anbindehaltung bei Rindern nicht gänzlich verboten und Schweine dürfen, wie auch in der konventionellen Haltung, ohne Schmerzausschaltung kastriert werden. Zudem gibt es keine gesonderten Regelungen zu Schlachtung und Transport: Bio hört nämlich bei Transport und Schlachtung auf.

Bio-Landbau: Vorteile und Limitierungen

Auch wenn Biozertifizierung also noch kein Garant ist für die Lösung aller Probleme bei der Produktion der Lebensmittel und es auch bei Bio vor allem darauf ankommt, wie ein Betrieb geführt wird, so ist Bio doch als System besser: Aus Sicht des Tierwohls, in Hinblick auf weniger Chemie, auf mehr Artenvielfalt, auf mehr Sortenreichtum, auf mehr Wertschöpfung und Arbeitsplätze und im Hinblick auf bessere Rückverfolgbarkeit.

Vor allem ist Bio auch die einzige Form der Landwirtschaft, die zumindest im Basis-Level EU-weit einheitlich geregelt ist (EU-Bio VO). Verbandsrichtlinien gehen natürlich individuell in verschiedenen Graden darüber hinaus.

Zukunftsfähige Initiativen und Projekte

Eine zunehmende Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe in Österreich schlägt einen anderen Weg ein und widmet sich erfolgreich einer naturverträglichen Wirtschaftsweise. Bio ist aus der verstaubten Ecke herausgetreten und zu einem wichtigen Innovationstreiber geworden. Die Anzahl der Biobetriebe steigt, Österreich hat nach Liechtenstein den weltweit höchsten Anteil an Bio-Flächen. Viele dieser Initiativen stellen wir im Rahmen des MUTTER ERDE Schwerpunkts vor, sie sind unter der Rubrik Aktuelles nachzulesen.

Fußabdruck

Betrachtet man nur den CO2 Fußabdruck, so schneiden spanische Tomaten 3- bis 4-mal besser ab als österreichische Tomaten aus dem beheizten Glashaus.

Gemüse & Obst der Saison

Unser Saisonkalender ist die ideale Unterstützung für dich, denn du erhältst einen Überblick, zu welcher Jahreszeit die unterschiedlichen Gemüse- & Obstsorten in Österreich erhältlich sind.

Saisonkalender

Du kannst ihn als PDF ansehen und downloaden.

Hier findest du noch mehr Hintergrundinformationen:

Spende für MUTTER ERDEspendenguetsiegel_muttererde_05979

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