Die Klimakrise
macht keine Pause
Womit wir rechnen müssen
Was passiert denn nun, wenn wir gar nichts gegen die Klimakrise unternehmen? Alles nicht so schlimm? Doch:
Hitzetote
Global betrachtet war 2019 (nach 2016) das zweitwärmste Jahr der Messgeschichte. In Österreich sogar eines der drei wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen. Doch die Hitze hat schwerwiegende Folgen – 2019 starben 198 Menschen an den Folgen der Hitze – Tendenz steigend.
Trockenheit und Dürre
Eine aktuelle Studie der ZAMG belegt, dass Dürre im Alpenraum in Zukunft häufiger auftreten könnte. Selbst wenn die Niederschläge gleich blieben und nicht weniger würden (was vor allem im Südosten sehr fraglich ist), wird aufgrund der höheren Temperaturen die Verdunstung deutlich mehr werden – dadurch steigt die Dürregefahr enorm. Laut ZAMG fiel heuer 30 % weniger Regen als sonst üblich, in manchen Regionen (südöstliches Niederösterreich und Mittelburgenland) sogar 45 % bis 50 % weniger als im Durchschnitt. Dies hat erhebliche (auch finanzielle) Folgen für Forst- und Landwirtschaft.
Schäden durch extreme Wetterereignisse
Durch die Klimakrise steigt die Anzahl und Größenordnung von extremen Wetterereignissen stark an. Schäden durch Wind, Hagel, Starkregen, Überflutungen, Lawinen und Muren nehmen seit Jahren stark zu und nehmen katastrophale Dimensionen an.
Lebensmittelknappheit
Auch die Landwirtschaft leidet unter der Trockenheit. Vor allem in Niederösterreich, dem Burgenland und der Oststeiermark. Für heuer werden niedrigere Erträge erwartet und die Bedeutung von Bewässerungsanlagen steigt, etwa im Marchfeld (NÖ). Durch die steigende Erwärmung ist die Lebensmittelversorgung in Österreich gefährdet.
Vermehrt Todesfälle als Folge von Steinschlag
Durch die Erwärmung im Hochgebirge und die damit einhergehende Gletscherschmelze hat sich in den letzten Jahrzehnten auch die Gefahr von Steinschlag erhöht. Gründe dafür: das Einsickern von Wasser in Felsspalten einerseits und das Auftauen des Permafrosts andererseits. Das gefährdet stellenweise alpine Infrastruktur und die Sicherheit von Wanderwegen.
Wald in Not
Die Folgen sind verheerend: Die Trockenheit verstärkt die Borkenkäferplage in den Wäldern, da die Bäume weniger resilient sind und die Käfer sich – aufgrund der hohen Temperaturen – rascher vermehren. In Niederösterreich sind aktuell circa 20.000 Hektar Wald betroffen, ein Maßnahmenpaket wird seitens des Landes Niederösterreich vom Bund gefordert. Auch andere Bundesländer haben mittlerweile Alarm geschlagen.
Wasserknappheit
Die fehlenden Niederschläge haben nicht nur Folgen für Land- und Forstwirtschaft, sondern bedeuten auch sinkende Grundwasserspiegel, dadurch ist die Trinkwasserversorgung gefährdet. Gemeinden der Wassergenossenschaft Neuhofen (OÖ) oder Wolfsberg in Kärnten waren bereits in der Vergangenheit mit Wasserknappheit konfrontiert.
Neusiedlersee
Die trockenen Frühlingsmonate bescheren dem westlichsten Steppensee Europas den niedrigsten Wasserstand seit 1965. Eine Austrocknung droht, denn: Der Steppensee verfügt über keine Zuflüsse, er füllt sich üblicherweise (wie eine Badewanne) im Frühling und verdunstet allmählich im Sommer. Die windreiche Region könnte auch mit Staubstürmen konfrontiert werden, wie dies in der Vergangenheit, im Zuge vergangener Trockenphasen des Sees, bereits der Fall war.
Das alles ist bereits Realität
Damit nicht aus der bereits bestehenden Klimakrise nicht eine globale Katastrophe wird, müssen wir handeln. Jeder von uns. Dabei geht es vor allem darum, schnell zu handeln und nicht auf die perfekte Lösung zu warten. Dabei können wir nur gewinnen, denn neben dem Klimaschutz haben wir durch die anstehenden Änderungen auch die Chance Zeit und Geld zu sparen, mehr Spielraum und Komfort zu erfahren und etwas für die Gesundheit zu tun. Wir haben es selbst in der Hand.