Alles für die Bienen!
MUTTER ERDE Initiative von ORF und Umwelt-NGOs 2015 ganz im Zeichen der wichtigen Bestäuber!
2015 drehte sich bei MUTTER ERDE alles um Bienen – Honig- und Wildbienen, Hummeln und Co. Es gibt in Österreich knapp 700 Wildbienenarten, die durch ihre Bestäubungsarbeit die Artenvielfalt in der Pflanzenwelt garantieren und so auch die Vielfalt in unserer Ernährung erhalten. Doch den wichtigen Bestäubern geht es nicht gut. Ihnen fehlt Futter und Lebensraum durch monokulturelle Landwirtschaft, zu wenig Vielfalt in Gärten, Gifte und aufgrund anderer Faktoren.
Deshalb setzte sich MUTTER ERDE 2015 für bessere Lebensbedingungen von Hummeln, Honig- und Wildbienen und Co ein. MUTTER ERDE informierte, wie jeder mit einfachen Mitteln geeigneten Bienenlebensraum schaffen kann, mobilisierte Menschen zum Bienenschutz und finanzierte über Spenden nachhaltige Projekte für die Rettung der Bienen.
Das war MUTTER ERDE 2015
Allein die zahlreichen TV-Sendungen, die das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln während der ORF-Schwerpunktwoche beleuchteten, erreichten insgesamt 4,12 Millionen Österreicherinnen und Österreicher. Knapp 200 Beiträge liefen dazu in TV und Radio. Maggie Entenfellner konnte als Testimonial gewonnen worden, sie präsentierte auch eine Zurück zur Natur Sondersendung im ORF. Viele Österreicherinnen und Österreicher folgten der Einladung ihre Projekte vorzustellen und wurden über die Berichterstattung darüber zum Vorbild was jeder einzelne für die Natur leisten kann.
Highlights
Mit Hilfe der GLOBAL 2000-Bienencheck-App – empfohlen von Hitradio Ö3 und MUTTER ERDE – wurden bei der „größten Wildbienenvolkszählung Österreichs“ mehr als 95.000 schwarzgelbe Brummer auf den heimischen Wiesen gezählt. Gemeinsam mit den Österreichischen Bundesforsten hat MUTTER ERDE beim Umweltbundesamt eine Studie in Auftrag gegeben, die den aktuellen Stand der Wissenschaft zu den Wildbienen in Österreichs Wäldern und Feldern erhoben hat. Als Testimonial des Schwerpunkts fungierte die bekannteste „Biene Maja“.
Die Partner 2015
Hofer, easybank, Kronen Zeitung, Tchibo/Eduscho, Arcotel, Österreichische Bundesforste
Tipps zur Rettung der Bienen
Die Bienen leiden vor allem unter zu wenig geeignetem Futter, das heißt zu wenige Blühflächen oder wenig geeignete Pflanzen, an zuviel Gift in ihrer Nahrung und auch Krankheiten setzen ihnen zu. Mit folgenden Tipps können Sie ganz einfach zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Wild- und Honigbienen, Hummeln und Co. beitragen:
- Die Bienen füttern! Nahrung schaffen heißt Blüten schaffen! Je vielfältiger und artenreicher, desto mehr Bienen haben eine Chance! Wirklich JEDES Blumenkistl hilft!
- Vermehrt Blühstreifen zulassen oder säen, z. B. als Hecken oder an Wegerändern.
- „Unordentlich“ sein und spontan wachsende Vegetation im Garten zulassen.
- Weniger Mähen, damit die Blüten stehen bleiben können. Mahlzeit, sagt die Biene!
- Ersparen Sie den Bienen die Chemie. Und damit Ihrer Nahrung.
- Schaffen Sie Wohnraum! Liegenlassen und bewusstes Anbringen von altem Holz an sonnigen Plätzen schafft Wohnraum für Wildbienen.
- Mut zum Wildsein! Wilde Ecken, d.h. ungemähte Teilgebiete im Garten anlegen oder belassen, die auch über den Winter so bleiben dürfen.
- Heimisches Bevorzugen! Statt exotischer Zierpflanzen lieber heimische Pflanzen setzen. Das schmeckt den Bienen besser.
- Nistplätze und Nahrungsangebot müssen in bienenfreundlicher Distanz zueinander vorhanden sein. Vor allem Wildbienen fressen im Umkreis von wenigen hundert Metern.
- Das Timing muss stimmen! Ein guter Mähzeitpunkt von Wiesen ist entweder sehr früh oder spät am Tag, da Bienen in erster Linie um die Mittagszeit aktiv sind. Wenn möglich sollten benachbarte Wiesen zeitlich versetzt gemäht werden, damit die Bienen ausweichen können.
Tipps für bienenfreundliche Schulgärten und Höfe
BEEwusstseinsbildung am Schulhof
An die junge Zielgruppe wendet sich Bee Support mit seinem Projekt, im Rahmen dessen bewusstseinsbildende Maßnahmen und Aktivitäten an Schulen stattfinden. Im Rahmen des Projekts wurde ein Ratgeber mit 10 Tipps und Tricks für bienenfreundliche Schulgärten entwickelt.
Plattform Natur verbindet
Der Naturschutzbund Österreich konnte dank MUTTER ERDE das Projekt „Natur verbindet“ realisieren, im Zuge dessen mehr als 2,5 Millionen Quadratmeter neuer Blühflächen und somit Nahrung für die Bienen geschaffen wurden.
Wildbienenhotels in der Steiermark
Auch Wildbienenhotels wurden mit Unterstützung von MUTTER ERDE errichtet und somit ein wichtiger Unterschlupf für die Bienen in der Steiermark geschaffen. Das Projekt wurde durch den Naturschutzbund Steiermark umgesetzt.
Bienen-Tankstelle
„die umweltberatung“ setzt sich im Rahmen von MUTTER ERDE für Bienen und Jugendliche gleichermaßen ein. Gemeinsam mit jungen Menschen von Wien Work werden in Wien Bienen-Tankstellen errichtet.
Mehr Infos zum Bienen-Tankstelle Projekt
Genetische Vielfalt der Wildbienen in Österreich
Im Zuge des Projekts „Genetische Vielfalt der Wildbienen Österreichs“ wurden die DNA-Barcodes von insgesamt 132 ausgewählten einheimischen Wildbienen-Arten erfasst und in der öffentlich zugänglichen internationalen Datenbank BOLD verfügbar gemacht. Zusätzlich wurden viele der untersuchten Exemplare fotografisch dokumentiert. Im Zuge der Untersuchungen wurden wertvolle Neufunde und Wiederfunde gemacht und veröffentlicht, darunter Erstfunde der Ligurischen Mauerbiene Hoplosmia ligurica und der Fächerfüßigen Blattschneiderbiene Megachile flabellipes für Wien, sowie der erste Wiederfund der seltenen Dünen-Steppenbiene Nomioides minutissimus in Wien nach 144 Jahren. Zum Start des Projekts wurde eine Presseaussendung verschickt, die ein starkes Echo in diversen Tageszeitungen und Medien fand. Darüber hinaus wurden in einem ausführlichen Artikel im Universum die Lebensweisen von Wildbienen, die Methodik des DNA-Barcodings und das Projekt selbst vorgestellt.
Buch „Wilde Bienen“
Bisher gab es kein Buch über die Wildbienenfauna Österreichs und Zentraleuropas. Mit etwa 700 Arten weist das Land eine besonders hohe Biodiversität auf. Ziel dieses Buches ist es, die Lebensräume der Wildbienen anhand von Leitarten vorzustellen und Pflegemaßnahmen zu beschreiben. Das Buch ist kein Bestimmungsbuch, sondern ein Buch über die Vielfalt der Wildbienen und deren Schutz.
Beschrieben werden auch Maßnahmen zum Schutz der Wildbienen in Land- und Forstwirtschaft sowie in privaten Gärten. Mehr zum Buch hier.