Dieser Frage widmet sich eine Ausstellung in den niederösterreichischen Marchfeldschlössern. Teil 1 der Ausstellung „Aus der Erde auf den Tellern“ ist noch bis 18. November zu sehen. Wir können einen Besuch der Ausstellung im wunderschönen Schloss Hof sehr empfehlen!
© SKB – Grafik UNIQUE – Fotograf Philipp Horak
Der Rahmen für die Ausstellung könnte nicht passender sein: Schloss Hof hat einen intakten Gutshof, der Einblicke in die Lebensumstände des 18. Jahrhunderts gibt. Der Gutshof diente der Versorgung des fürstlichen Haushalts mit Lebens- und Genussmitteln, der Haltung und Versorgung der Reit- und Nutztiere sowie der handwerklichen Instandhaltung . Heute birgt das Areal zahlreiche kleine Nutzgärten, wie etwa den Allerlei- und Beerengarten oder den Kräutergarten und rund 240 Tiere. Darunter sind viele alte und besonders seltene Rassen, wie etwa Vierhornziegen oder weise Esel. Das ehemalige Jagdschloss Niederweiden verfügt über eine originalgetreu eingerichtete barocke Wildküche.
Interaktive Ausstellung
Der erste Teil der interaktiven Ausstellung im Jahr 2018 geht der Frage nach, was mit der Nahrung auf dem Weg aus der fruchtbaren Erde bis auf den Teller alles passiert. Dabei thematisiert die Ausstellung die landwirtschaftliche Erzeugung, industrielle Verarbeitung und häusliche Zubereitung des Essens. Außerdem zeigt sie, welche lokalen und globalen aber auch kulturellen Einflüsse beim Essen eine Rolle spielen. Sie stellt alternative Konzepte der Lebensmittelproduktion vor und lässt die BesucherInnen das Thema Essen sinnlich erleben – sehen, hören, riechen und fühlen.
Unser Essen wird industriell bearbeitet
Wie die Ausstellung zeigt, gelangen nur die wenigsten Nahrungsmittel, die aus der Natur gewonnen werden, direkt auf den Teller. Ob Früchte, Gemüse, Getreide, Fleisch oder Fisch: Der Mensch wäscht, schält, schneidet, würzt, kocht, gart, bäckt, grillt etc.. Auch wird die Nahrung verarbeitet und zubereitet, um sie genießbar und schmackhaft zu machen, sie zu konservieren, zu lagern oder zu transportieren.
Die wenigsten Mahlzeiten werden komplett selbst gekocht. Wer mahlt Getreide zu Mehl oder verarbeitet Rohmilch zu Butter, Joghurt oder Käse weiter? Die Lebensmittelindustrie bereitet die Nahrungsmittel entsprechend auf, bevor sie in die heimische Küche gelangen und dort zu einer Mahlzeit verarbeitet werden.
Durch die Zubereitung entscheidet der Mensch, wie das Essen aussieht, riecht, schmeckt und sich anfühlt. Was, wie viel, wann, wo und wie wir essen, ist Ausdruck von Kultur, Weltanschauung, Wertvorstellungen, Lebensstil, Brauchtum, Tradition, Reichtum, Armut, Alter und Geschlecht.
Infos zur Ausstellung
Ausstellungsort: Schloss Hof, Schloss Hof 1, 2294 Schloßhof; Schloss Niederweiden, Niederweiden 1, 2292 Engelhartstetten
Ausstellungsdauer: Teil 1: Aus der Erde auf den Teller: 15.3.-18.11.2018